Weihnachtsinfo 2001
Viel kleine Leute, an vielen Orten
die viele kleine Dinge tun,
werden das Angesicht der Erde erneuern.
Liebe Freunde unserer Indienmission
Mensch geworden — für die Menschen
Die Liebe Gottes hat uns in sein Herz geschlossen.
Er erbarmt sich seines Volkes", das sich in den Finsternissen der Welt immer mehr verirrt. Gott wird Mensch. Er wird einer von uns, in Leiden und in Freuden, uns in allem gleich, außer der Sünde, um uns so den Weg des Heiles vorzuleben.
Seine Liebe zu uns Menschen geht bis in die letzte Entäußerung am Kreuz. Menschliches Leben und Kreuz f gehören zusammen. Nur so wird Liebe glaubhaft. Die Botschaft, die die Hirten auf dem Feld empfangen haben, veränderte ihre Situation. Ihr Blick war nicht mehr erdwärts gerichtet, sondern himmelwärts. Nicht mehr ihre Schafe und ihr Beruf waren wichtig, sondern die frohe Botschaft, die sie vernommen haben.
Für den, der hört, bekommt Lehen neuen Sinn und eine andere Perspektive.
Lassen wir uns wieder aufs Neue von der Botschaft des Heils entzünden.
So baut sich Tag für Tag in den kleinen und kleinsten Dingen das Leben Christi auf, mit dem Ziel, dass nicht mehr wir leben, sondern Christus in uns wirkt. ( Gal 2,10)
Wir stehen am Ende eines ereignisreichen Jahres unserer Gemeinschaft.
Im September durften wir in Benediktbeuern unsere alle sechs Jahre stattfindende Generalversammlung abhalten. Unter den Delegierten waren dieses mal sieben Mitglieder aus Indien.
In der indischen Region legten heuer sechs junge Frauen ihre Erstprofeß ab und zehn Bewerberinnen baten um Aufnahme in die Gemeinschaft. Das ist für uns alle eine große Freude und Ermutigung.
In diesem Jahr haben wir schwerpunktmäßig in Pulluvila und in den umliegenden Fischerdörfern Entwicklungsarbeit geleistet. Daneben war uns die Frauenbildung in unseren zehn bestehenden Zentren ein großes Anliegen, ebenso die Arbeit mit behinderten und gefährdeten Kindern und Jugendlichen.
Das zu dicht bevölkerte Küstengebiet in und um Pulluvila bringt viele Probleme mit sich. Die zunehmende Verarmung vieler Familien, Arbeitslosigkeit und Hoffnungslosigkeit, sie bieten uns Ancillae ein weites Arbeitsfeld. In Pulluvila müssen oftmals die Frauen den Platz des Ernährers einnehmen, denn Frauen bekommen leichter eine Taglöhnerarbeit. Ihr Lohn ist um vieles geringer. So sind sich in Pulluvila viele Kinder völlig selbst überlassen. Die älteren unter ihnen betreuen die jüngeren . Die Kinder entbehren jeglicher Erziehung. Niemand schickt sie in die Schule Häufig landen sie auf der Straße und versuchen ihr Leben durch Betteln oder Gelegenheitsjobs zu fristen. Unsere indischen Ancillae bemühen sich engagiert, Abhilfe zu schaffen, eine schwierige Arbeit, die sehr viel an persönlichem Einsatz erfordert. Vor allem bei den Bedürftigen unter ihnen und den Milieugeschädigten ist rasche Hilfe nötig. Deshalb mühen wir uns dort, Kinder in Heim schulen bei Ordensschwestern unterzubringen. Das ist zwar nicht die ideale Lösung, da man eine Familie nie ersetzen kann. Darum werden wir soweit als möglich, diese Kinder an örtlichen Schulen zu vermitteln suchen.
Vielen Kindern konnten wir so bereits zu einem geordneteren Leben und einer froheren Kindheit verhelfen.
Saritha- ein Straßenkind, das 5. Mädchen einer Fischerfamilie.
Ihre Mutter arbeitet als Tagelöhnerin in der Stadt und sie kommt nur selten nach Hause.
Der Vater arbeitslos, verbittert, lässt seinen Frust an den Kindern aus.
Saritha flüchtet vor ihm auf die Straße. Nachts schlief sie an der Meeresküste aus Angst vor dem Vater in in einem abgestellten Boot. Wir haben uns ihrer angenommen. Inzwischen besucht sie eine Heimschule und sie ist eine fleißige Schülerin.
Saritha - eine von vielen!
Nur langsam werden wir diese prekäre Situation in Griff bekommen. Um allen Betroffenen gezielt helfen zu können, sind Familienbesuche, regelmäßige Kontakte und persönliche Beratung wichtig.
Derzeit ist unser großes Anliegen jungen Menschen zu einer soliden Schul- und Berufsausbildung zu verhelfen‚ damit sie ihr Leben selber meistern lernen.
Wenn Sie besonders einen unserer Schwerpunkte als Weihnachtsausgabe unterstützen wollen, hier einige unserer konkreten Anliegen:
* Unterbringung in einer Heimschule - monatlich 20 Euro
* Unterstützung einer Berufsausbildung - monatlich 25 Euro
* Fachausbildung - monatlich 30 Euro
* Kauf einer Nähmaschine - 75 Euro
"Das Böse hat wirklich keine andere Macht als die Ohnmacht des Guten"
Verehrte, liebe Wohltäter!
Vieles konnten wir mit Ihrer Hilfe schaffen, dafür ein herzliches Vergeltsgott!
Ihr engagierter Einsatz in den verschiedensten örtlichen Aktivitäten, Ihr finanzieller Beitrag und Ihre Unterstützung im Gebet haben uns viel geholfen. Dafür danken Ihnen nicht nur unsere indischen Mitschwestern, sondern auch alle, denen geholfen wurde.
In der Heiligen Nacht möge Ihnen der Herr seine Liebe und sein Erbarmen schenken.
Sein Segen begleite Sie durch alle Tage des kommenden Jahres 2002.
Im Gebet Ihnen täglich verbunden
Ihre dankenden Ancillae
Konten für Spenden siehe Kontakt